Optimaler Spaziergang / Enrichment

 

Seien wir ehrlich, oft ist der Spaziergang die einzige Zeit am Tag, in der wir „eigentlich“ die volle Aufmerksamkeit auf unsere Hunde richten „könnten“.

 

Was ich dann beobachte sieht so aus:

 

Mensch am Smartphone

Mensch unterhält sich mit anderen Menschen (die meist mitlaufen)

Mensch läuft kilometerlang mit Hund an Leine/Schleppleine, dabei

keinerlei Spiele, wenig schnüffeln, keine Interaktionen

 

Die Argumentationen der Menschen gerade für die langen Spaziergänge sind:

 

der Hund muss ja ausgelastet werden

sonst ist der Hund zu Hause unerträglich

die Rasse muss laufen

 

Schauen wir mal genauer hin:

Kilometerlanges Laufen an der Leine ist unnatürlich, keineswegs artgerecht 

und lastet Hunde nicht aus (überlastet sie körperlich), sondern frustriert und

überfordert sie.

 

Weshalb sollte ein Hund stundenlang ohne Sinn und Verstand laufen? 

 

Bewegung dient einem Ziel, nämlich die Grundbedürfnisse erfüllen. 

Hunde laufen also, um sich zu ernähren (jagen) oder sich fortzupflanzen.

Sie gehen nicht stundenlang spazieren.

 

Auslastung ist nicht stupides Laufen.  

Auslastung ist geistige und körperliche Forderung und Förderung, 

individuell und angepasst.

Hunde, die nach diesen Spaziergängen ermattet zusammenfallen sind nicht zufrieden, sondern oft einfach nur „fertig“.

Meist sind da immens viel Frustration, viel zu lange körperlich einseitige Belastungen und viel zu viel hohe Erregung (ja, ein stundenlanger Waldspaziergang ist allein wegen der Gerüche ungeheuer belastend).

 

Legt doch das Smartphone mal weg und guckt zu euren Hunden.

Die ein oder andere Baustelle da Draußen hats oftmals nur, weil der Hund überhaupt keine Verbindung zu seinem ins Handy starrenden oder quatschenden Menschen hat.

 

Macht viele Pausen, lasst den Hund schnüffeln, gucken, hören.

Hier eignen sich verschiedenste „Inseln“.

Lasst den Hund das Tempo, ja sogar ab und an den Weg bestimmen. 

Baut Spiele ein, die Nase, Augen, den ganzen Bewegungsapparat fordern, 

ebenso wie anspruchsvollere Denkaufgaben. 

Habt gemeinsame Interaktionen, gemeinsame Ruhepausen, aber lasst dazwischen auch den Hund seine Umwelterkundungen ausleben.

Ihr werdet sehen, die Hunde sind damit wesentlich zufriedener und entspannter. 

 

Es ist doch „seine Zeit“, meist seine einzige Zeit in einer von uns bestimmten Welt.

 

Wie das geht, kannst du bei mir unter "optimaler Spaziergang" mit deinem Hund lernen und natürlich auch bei Trainer*innen des IBH e.V.